Elektrophysiologische Untersuchungen

Bei der Untersuchung werden durch unterschiedliche Verfahren Sinnesreize gesetzt, die dann an den entsprechenden Hirnarealen Reizantworten hervorrufen. Mit dieser Technik lassen sich das optische System (Netzhaut bis Sehrinde) untersuchen mit Darstellung der visuell evozierten Potenziale (VEP), siehe auch Schachbrettmuster.

Dargestellt werden auch die Potenziale der Hör- und Gleichgewichtsbahn (AEP) oder auch der sensiblen Bahnen von Hand oder Fuss zum Kopf (SSEP).

NLG meint die Messung der Nervenleitgeschwindigkeiten (NLG), auch als Elektroneurographie (ENG) bezeichnet. Hierbei werden die Nerven mit kurzen Stromimpulsen gereizt und es wird gemessen, ob sich das Signal zeitgerecht ausbreitet oder sich Verzögerungen ergeben. Häufigste Anwendung dieser Untersuchung ist zum Nachweis diffuser Nervenschäden (z.B. Polyneuropathie) oder bei Kompressionssyndromen (z.B. Karpaltunnelsyndrom). Gereizt wird mit konstant 50 V bis zu einer Stärke von max. 100 mA, was für den Menschen absolut ungefährlich ist.

EMG steht für Elektromyographie, also die Messung der Muskelströme. Dabei wird ein Muskel mit Hilfe einer sterilen Nadelelektrode in Ruhe, bei leichter Aktivität und bei maximaler Anspannung untersucht. Hierdurch lassen sich beispielsweise Aussagen über Muskelerkrankungen oder auch Regenerationsvorgänge nach schweren Nervenschäden treffen. Die Nadeln sind sehr dünn, so dass die Untersuchung nur wenig schmerzhaft ist.